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“Ich würde ja fast sagen, dass die Berliner die Begründer der #Normcore sind.”

By Philip Eggersgluess . March 4, 2015

Maria Astor oder auch “Masha Sedgwick” ist eine der erfolgreichsten deutschen Mode Bloggerinnen. Wir haben uns mit ihr über Berlin, Mode, das bloggen und ihr Leben unterhalten. Und weil sie sich selbst so schön vorstellt hier ein Zitat von ihrem Blog:

“Ich bin die Masha, mittlerweile 24 Jahre alt und wohne und studiere in Berlin, wo ich spontan von einem Tag auf den anderen hingezogen bin. Als echter Freigeist fühle ich mich aber überall Zuhause und reise liebend gern. Geboren in Russland und aufgewachsen im Pott trieb es mich schon früh in die weite Welt. Gewappnet mit russischen, moldawischen und aserbaidschanischen Wurzeln und einer mulitkulturellen Familie überrascht es keinen, dass ich mich bisher an keinem Ort zu lange aufgehalten habe. Stillstand ist nämlich langweilig und ich entsprechend sehr ungeduldig.”

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Masha, Du hast Dich entschieden von Köln nach Berlin zu ziehen. Ist Berlin jetzt DIE Stadt in Deutschland oder kann man in Deinem Beruf als Modeblogger auch noch in Hamburg, München, Köln und Co. überleben bzw. am Ball der Zeit sein?

Ich habe mich tatsächlich in erster Linie der Liebe wegen entschieden nach Berlin zu ziehen, doch das Berlin eine Modestadt ist hat mir die Entscheidung auch sehr einfach gemacht. Tatsächlich habe ich damals den positiven Effekt, den der Umzug auf meinen Blog nehmen würde stark unterschätzt: die meisten Fashion-PR-Agenturen sind in Berlin, sowie die meisten Events. Natürlich kann man auch erfolgreich aus anderen Städten bloggen, aber es ist trotzdem vorteilhafter direkt vor Ort zu sein und einfach näher am Zeitgeschehen zu sein.

Du gehst in Deinem Blog sehr offen mit allen Themen um, wie du Geld verdienst, was Du gut findest, was nicht, wieso auf Instagram eine andere Welt existiert und noch vieles mehr. Das ist ehrlicher und neuer Journalismus. Womit wir beim Thema wären würdest Du Dich als Journalistin bezeichnen?

Ich habe nie Journalismus studiert und würde mich daher nicht als solche bezeichnen. Ich bin Bloggerin und stolz darauf mich als solche behauptet zu haben. Ich schneide auch gerne Themen außerhalb der Mode an und spreche gern über Dinge, die mich im Alltag beschäftigen. Ich möchte meinen Lesern damit eine Abwechslung bieten und freue mich natürlich, dass das auch Anklang findet und ein Austausch stattfindet, wie er in den klassischen Medien in der Form nicht zustande kommen kann. Darüber hinaus habe ich keinen Auftraggeber, brauche nicht zwangsläufig eine „Story“ und bin somit viel freier, sowohl in meiner Themenwahl, als auch in meiner Sprache – eine Bloggerin eben.

Auf jeden Fall bist Du in Deutschland eine Pionierin wenn es um die Neugestaltung der Medien geht. Die alten hinken hinter her und die neuen machen mit Qualität, Authentizität und einer neuen Art zu schreiben immer mehr Boden gut. Wo siehst Du Dich und Deinen Blog in zehn Jahren?

In meinen Augen sind 10 Jahre heutzutage eine Zeitspanne in der man keine Pläne machen kann, da zur Zeit so viel unvorhersehbares passiert, grade in der Branche, dass ich gar nicht so weit voraus denken möchte. Die nächsten Jahre konzentriere ich mich auf meinen Blog, baue das Thema weiter aus, fokussiere mich auf die Internationalisierung und schaue einfach spontan was kommt. Diese Taktik hat bisher am besten geklappt.

Gibt es eigentlich einen Style der in Berlin entstanden ist/ geprägt wurde (und ich meine jetzt nicht die Jute) welcher es in die internationalen Metropolen geschafft hat?

Ich würde ja fast sagen, dass die Berliner die Begründer der #Normcore sind, denn kaum eine Stadt hat diesen Trend so raus wie Berlin. Ob das jetzt was Gutes ist, oder nicht, soll jeder für sich selbst entscheiden.

Wo siehst Du die Modestadt Berlin in 10 Jahren im Vergleich zu Paris, Mailand, New York und London?

Ich finde schon, dass sich Berlin in den letzten Jahren ziemlich gut entwickelt hat und könnte mir gut vorstellen, dass die Deutschen in 10 Jahren es dann auch mal schaffen stolz auf ihre Hauptstadt zu sein.
Es wird dann zwar noch immer nicht auf einer Stufe mit Paris und New York, London und Mailand sein, aber immerhin seinen festen Platz haben in der Modeindustrie.
Berlin hat international nämlich einen besseren Ruf als national.

In unserer Rubrik “How to make it in Berlin” stellen wir Menschen vor, die in Berlin leben, arbeiten und etwas aufbauen. Bei Deiner Arbeit triffst Du sicherlich viele Menschen die hier in Berlin etwas erschaffen. Das ist nicht immer einfach macht aber einen riesigen Spaß. Hast Du Tipps wenn es um das Thema “How to make it in Berlin” geht?

Berlin ist in der Tat durch und durch ein kreatives Zentrum und die perfekte Stadt für Einsteiger. Da Berlin aber auch so viel zu bieten hat, was Freizeit, Party und Restaurants angeht ist man auch schnell abgelenkt und trifft sich lieber auf ein Bierchen mit Freunden oder unternimmt etwas Schönes, statt zu arbeiten und darin liegt auch der Schlüssel: wenn man es in Berlin zu etwas bringen will, muss man einfach besonders fleissig sein und vielleicht auch mal den ein oder anderen Abend arbeiten, statt Friedrichshain unsicher zu machen :)

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Was liebst Du an Berlin?

Die Kreativität, die an jeder Ecke lauert, die Unkompliziertheit und dass es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt.

Was hasst Du an Berlin?

das Klima, die Baustellen und die Stadtplanung. Wer sperrt da eigentlich all die Straßen gleichzeitig?

Wo gehst Du am liebsten in Berlin Mittagessen?

Eher Abendessen, aber das am liebsten im Toca Rouge. Es ist nicht weit von mir und das Essen dort ist einfach genau nach meinem Geschmack!

Gibt es sonst etwas was Du noch gerne loswerden würdest?

Ich hätte es nie gedacht, dass ich das sagen würde, aber wenn ich es mir noch mal aussuchen könnte irgendwohin zu ziehen würde ich mich immer wieder für Berlin entscheiden. Ich liebe diese Stadt!

Danke Masha für das Interview!

Masha Sedgwick:

Bei Facebook: https://www.facebook.com/mashasedgwick
Bei Twitter: https://twitter.com/masha_sedgwick
Im Netz: http://www.masha-sedgwick.com/

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