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Interview mit Ania & Iwona von PAGE Fashion Berlin

By Philip Eggersgluess . January 19, 2015

P/AGE

Ania & Iwona Ihr habt Euer Label PAGE Fashion in Berlin gegründet.

Wir haben PAGE am 21.Dezember 2012 offiziell gegründet, dazu entschlossen haben wir uns nach einer gemeinsamen Reise durch Mittelamerika Anfang 2012, von wo wir auch die Inspiration fürs Labelkonzept mitgenommen haben. Fasziniert von der traditionellen Textilherstellung in Guatemala, nahmen wir Kontakt zu einer lokalen Frauenkooperative auf, die bereit war mit uns das Experiment der Zusammenarbeit und unserer ersten Kollektion zu wagen. Dieses Projekt entwickelten wir weiter und waren seitdem auch schon drei weitere Male im zauberhaften San Juan , wo auch die kleine Dokumentation entstanden ist, die unsere Arbeit dort etwas näher beschreibt:

P|AGE in Guatemala from PAGE FASHION BERLIN on Vimeo.

Warum Berlin?

Wir sind in Berlin geboren und aufgewachsen und waren trotz ewigen Fernwehs, unseres Studiums in London und des unheilbaren Reisefiebers immer so sehr mit dieser Stadt verwurzelt, dass sich uns nie die Frage stellte wo unsere Heimat ist und Berlin somit ganz natürlich für uns der authentischste und beste Ort ist uns verwirklichen zu können. Ganz objektiv betrachtet bietet Berlin aber auch vor allem für junge Gründer eine gute Überlebensgrundlage, obwohl mehr Unterstützung und finanzielle Förderung natürlich wünschenswert wäre und der Status von Berlin als Start-Up-Paradies nicht unbedingt gerechtfertigt ist.

Wie seid Ihr auf den Namen gekommen und was bedeutet dieser?

PAGE enstand aus einem Wortspiel, das sich aus unserem Initial P (für Pilch) und AGE (wie Zeitalter) zusammensetzt. Durch die Verbindung zu mayanischen Traditionen, haben wir nämlich den Launch unseres Labels auf den 21.12.2012 gelegt – der Beginn eines neuen Zeitalters im mayanischen Kalender und gleichzeitig unser Start in “the Age of P.“.

PAGE in seiner englischen Bedeutung ist für uns aber ebenso repräsentativ, da wir uns als zwei unterschiedliche und doch verbundene Seiten desselben Blattes sehen und wir diese gerne mit geschriebenen und noch folgenden Geschichten füllen möchten.

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Viele Labels haben es schwer in Berlin wie seht ihr das?

Wir rechnen uns da ganz offen zu diesen Labels die es schwer haben. Denn trotz der kreativen Energie und einem wirklich hervorragendem Netzwerk an Jungsdesignern, Bloggern und Modefachleuten fehlt es an materieller und längerfristiger Unterstützung. Der Tourismus, der selbstverständlich von dem Image Berlins als Fashionmetropole profitiert, sorgt für Verkaufszahlen, hilft aber dennoch kaum bei den Investitionen, die für ein Modelabel essentiell sind. Lokale und nachhaltige Produktion, kleine Stückmengen, Laden/Ateliermiete, Marketing, Vertrieb und Präsentation, das alles sind kostspielige Faktoren, die ein junges Unternehmen erstmal bewältigen muss bevor es überhaupt an Einnahmen denken kann, es wäre wünschenswert, wenn die Stadt Berlin auch außer der wenigen Mode-Wettbewerbe noch etwas mehr Budget für solche Investitionen hätte.

Wie lange hat die Entwicklung gedauert?

Wir sind ja immernoch mittendrin, wenn nicht sogar erst am Anfang:) Uns gibt es zwar nun schon bald zwei Jahre und auch wenn wir beide jeweils die drei Jahre davor in verschiedenen Unternehmen gearbeitet haben und uns intensiv mit der Branche auseinandergesetzt haben (Iwona als Designerassistentin bei Kilian Kerner und Ania als Projektmanager in einer Strategie-und Werbeagentur) werden wir dennoch unentwegt mit Aufgaben konfrontiert, die es so zum ersten Mal zu lösen gibt. Aber genau das macht ja dieses Abenteuer aus und wir sind schon sehr gespannt, was die nächste Zeit so bringt.

Was waren die größten Hürden?

Am wichtigsten war und ist es (und das jeden Tag!) die Prioritäten zu ordnen um alles bewältigen zu können. Am Anfang hatten wir natürlich auch unheimlich viel Bürokratisches zu erledigen, von dem wir keinerlei Ahnung hatten und was uns beiden (womöglich deshalb) auch leider nicht so liegt. Viele unterschiedliche Hindernisse kommen immer mal hinzu, aber da haben wir echt das große Glück, dass wir zu zweit sind – so schafft man jede schlechte Phase :)

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Ihr habt ein ganz besonderes universelles Produkt. Erzählt Ihr uns ein bisschen mehr darüber?

Die P|AGE Bag-Pack ist bei all Ihrer Schlichtheit unheimlich praktisch: Sowohl als Rucksack oder Tasche tragbar gibt sie den passenden Begleiter zu jeden Anlass sowie Outfit. Hochwertig gefertigt aus Leder sowie handgewebten mayanischem Stoff, wird dieses P|AGE Teil sowohl von Männern als auch Frauen gerne getragen

Zusätzlich produziert Ihr eine Kollektion für Damen sowie Accessoires worauf achtet Ihr hier?

Mit der Damenkollektion hat alles angefangen, die spezielle Entstehungsgeschichte der Stoffe und der dadurch enthaltenen Charakter jedes Kleidungsstückes macht das Konzept von P|AGE aus. Zusätzlich arbeiten wir mit weiteren zertifizierten Bio-Stoffen, speziellen Drucken und bald auch handgefertigter Strickware – wir lassen uns gerne von den Materialien selber sowie der Suche nach diesen inspirieren.
Auch unsere Schmuckkollektion besteht aus einzigartigen Natursteinen, die individuell zugeschnitten und vergoldet jeder ein Unikat sind und als Ketten getragen werden.

Wo wollt Ihr mit Eurem Label hin?

Wir würden uns gerne als wiedererkennbares Berliner Label sehen, das seine Kollektion international präsentieren kann und damit in mehreren Stores vertreten ist. Wir hätten auch gerne, dass in naher Zukunft eine spezielle Hervorhebung des Begriffs “Bio-Mode” nicht mehr notwendig ist, sondern dass für qualitativ anspruchsvolle Designer eine nachhaltige und faire Produktion als Selbstverständlichkeit gilt.
Dieses Jahr konnten wir zudem unseren eigenen kleinen Shop in Berlin Mitte eröffnen und freuen uns hier natürlich ganz besonders über Besucher – kommt also gerne mal vorbei!

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P|AGE Shop and Showroom
Rosenthaler Str.51
10178 Berlin
Geöffnet von Montag bis Samstag 11-19 Uhr

Online: http://www.homep-age.com/

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