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Berlins bestgehütetes (Markt)geheimnis…diesen Sonntag geht’s weiter!

By Clio Saal . December 7, 2014

Ich war auf dem Weg von Kreuzberg nach Alt-Treptow an diesem nebelverhangenen Sonntagnachmittag im Herbst, hatte gerade – den Kreuzberger Trubel im Rücken – den Landwehrkanal überquert, war den Tischtennisspielern und Rollerskatern ausgewichen und erreichte die Lohmühle. Hier wird es normalerweise ganz ruhig, manchmal auch etwas düster, gerade jetzt im Herbst. Sogar das gemächliche Treiben der Karl-Kunger-Straße wird durch die backsteinerne Häuserfront verdeckt.

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An diesem Sonntag aber waren verdächtig viele Menschen unterwegs und statt den typischen „pull“ nach Kreuzberg beobachten zu können, schlenderte alles mit Kind und Kegel zur Kreuzung zwischen Lohmühle und Jordanstraße. Dort besetzten kleine weiße, gemütlich beleuchtete Marktstände den Straßenrand. Eingemummelte Gestalten mit roten Nasen saßen kaffeetrinkend und sandwichessend an ein paar weißen Tischen, ein kleines Grüppchen hatte sich um zwei Klangschalen-spielende Männer geschart. An den Ständen entdeckte ich auf die Ferne vom handgemachten Schmuck über Selbstgestricktes bis zum typischen, verrückten Flohmarkttrödel alles Erdenkliche. Das alles übertrumpfende Gefühl allerdings war wirklich die extrem entspannte Atmosphäre des Marktes. Denn obwohl Flohmarktbesuche zu meiner liebsten Sonntagsbeschäftigung gehören, meide ich seit einigen Jahren die Menschenmassen des Maybachufers und den Boxi-Flohmarkt verlasse ich eher gehetzt als entspannt. Vom Mauerpark ganz zu schweigen. Und nun ausgerechnet hier, auf dem kleinen „blinden“ Fleck im Bezirkedreieck, konnte ich in Ruhe nach Painting with Bob Ross- Tapes kramen, mir die Drucktechnik eines handgefertigten Notizbuches erklären lassen und ohne Schlange und Hast einen Smoothie aussuchen. Aus großer Sorge, der Markt könne nur ein einmaliges Event gewesen sein, habe ich die Veranstalter Cleo und Nikolaus Fink (bekannt vom Makers Market im Prenzlauer Berg) kontaktiert: Wir können aufatmen, der SOLOH hat gerade erst so richtig begonnen….

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Wie kam die Idee für den SOLOH Markt zustande und was hat es mit dem Namen auf sich?

Der SOLOH-Market existierte schon länger in unseren Köpfen. Wir suchten nur noch nach einem Ort, an dem wir unseren Traum verwirklichen konnten: Etwas Kreatives, Nachhaltiges (Upcycling), Neues mit Bodenständigem und ganz normalem Trödel zusammenzubringen. Es sollte ein Markt nicht nur für, sondern MIT dem Kiez gestaltet werden. Gemeinschaft als Teil gelebter Marktkultur. Der Ort wurde gefunden und könnte schöner nicht sein. Nah an Lohmühle fügt sich seit September jeden Sonntag der Markt in den Kunger-Kiez ein, so als würde es ihn schon immer dort geben. Der Name ist Programm, SOLOH – SOnntags an der LOHmühle.

Seit ich von Kreuzberg ein paar hundert Meter weiter auf die Treptower Seite des Kanals gezogen bin, sind mir direkt die vielen kleinen (Kunst-)handwerkerbetriebe aufgefallen, die es in Kreuzberg immer weniger zu geben scheint. Ist deshalb der Markt an dieser bestimmten Stelle?

Der Kunger-Kiez ist auf dem ersten Blick etwas verschlafen und ziemlich ruhig, auf dem zweiten Blick hat er aber grandioses Potenzial. Unsere Markt-Idee wurde mit offenen Armen empfangen. Ob die Wagenburg, die Kungerkiez-Initiative, der Cabuwazi Cirkus, die Geschäftsanrainer oder auch das Treptower Bezirksamt – alle freuten sich über das erfrischende Konzept. Bei solch positiver Unterstützung war schnell klar, dass der Markt hier sein Zuhause gefunden hat. Auch die entschleunigte, einladende Atmosphäre kann sich hier inmitten von Grün und neben dem Landwehrkanal wunderbar entfalten. Seit September küsst nun also der SOLOH den Kunger-Kiez aus seinem Dornrößchenschlaf wach. Und ja, es soll zukünftig noch enger mit den ortsansässigen Kreativen zusammengearbeitet werden.

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Was macht den SOLOH Markt so besonders?

Die berlinweit einzigartige Mischung, wo einerseits Designer, Künstler und Kreative ihre Waren anbieten und andererseits auch Trödel, Kram und Zeug aus privaten Haushalten zu finden ist. Leckeres Streetfood lockt auch große und kleine Freunde des guten Geschmacks auf den Markt. Der SOLOH-Market ist zudem ein Ort, an dem sich immer wieder andere Kleinkünstler und Musiker tummeln und für Abwechslung sorgen – getreu der SOLOH-Philosophie, ein familiäres, gemütliches Marktflair zu schaffen. Wer einmal auf dem SOLOH war, kann fühlen, was das Besondere ist.

Ach, und last but not least natürlich die Frage: Und was gibt’s zu essen?

Ein Auszug:
– vegane Snacks
– deftige Racelette-Spezialitäten
– warme Waffeln
– leckere Crepes
– Sandwiches bzw. Zenwiches
– Kaffee und Kuchen
– gesunde Smoothies und Säfte
– fränkische Spezialitäten, wie Leberkäs-Brötchen

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Unweigerlich ist der Flohmarktbesuch ja jetzt für viele mit dem (Weihnachts-)Geschenkeshopping verbunden, auch dafür ist der SOLOH-Markt bestens zu empfehlen! Bei den über 60 Ständen sind neben dem (privaten) Trödel-Angebot auch feste Händler und Händlerinnen vertreten, zum Beispiel Jan-Dieter Schultz „Jandee“ mit seinen selbstgemachten Lederwaren, oder “Schmitts Katze“ (Julia Breit) mit Schmuck aus Kunstharz. Nicole „Mamma Berlin“ Hofen bietet euch vegane Snacks und himmlische Kreationen und Rosella Flammia die passenden itaienischen Keramik, Espresso- und Weinbecher dazu. Es gibt aber noch viel mehr: upgecyclete Möbel, Schmiedewaren, handgemachte Kosmetik und und und.

Der Markt ist bis Weihnachten jeden Sonntag geöffnet! Und dann geht es im März wieder weiter mit neuer Frühlingsenergie (alle Termine auch noch einmal auf der Facebookseite des SOLOH)

Ihr möchtet selbst gerne als VerkäuferIn dabei sein? Kein Problem:
„Alle, die Design, Kunst, Handgemachtes oder auch Upgecyceltes herstellen, sind auf dem SOLOH richtig. Und auch die normalen Berliner, die sich gern von Schätzen und Krams aus Keller und Kammer trennen möchten, sind herzlich auf dem Trödelteil willkommen. Kleindarsteller, Musiker und Unterhalter sind ebenfalls eingeladen, das Markt-Publikum zu verzaubern.“

 

SOLOH Markt
Jordanstraße/Lohmühlenstraße Berlin Alt-Treptow

Alle Adventssonntage 12.00 bis 18.00

Kontakt und mehr Infos:

www.diemarktplaner.de
www.facebook.com/SOLOHmarket

Fotos: SOLOH

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