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“Wir haben uns entschieden, mit der WIRED-Redaktion nach Berlin zu gehen, weil dort unglaublich viel in der Digital- und Startup-Szene passiert.”

By Philip Eggersgluess . January 20, 2015

Mit Wired ist eine weitere Redaktion eines internationalen Fachmagazins nach Berlin gezogen. Wir haben uns mit Nikolaus Röttger dem Chefredakteur unterhalten.

Nikolaus Röttger ist seit April 2014 Chefredakteur von WIRED in Berlin – dem Herzen der deutschen Digital- und Start-up-Szene. Mit WIRED erzählt er eines der größten Abenteuer unserer Zeit: die Erfindung der Zukunft. Zuvor war Nikolaus Röttger Chefredakteur des Online-Magazins Gründerszene.de und entwickelte als Redaktionsleiter den Wirtschaftstitel Business Punk. Nikolaus Röttger absolvierte ein Volontariat bei der Financial Times Deutschland und war acht Jahre lang bei Gruner & Jahr in verschiedenen Positionen tätig.

Nikolaus Röttger_Chefredakteur WIRED Germany

Herr Röttger, nimmt man Wired in die Hand fühlt es sich im wahrsten Sinne des Wortes gut an. Die Haptik des Umschlags und der Innenseiten scheinen für meine Sinne perfekt abgestimmt. Was ist die Geschichte dahinter?

Freut mich, dass Ihnen die Haptik von WIRED gefällt. Als wir WIRED konzipiert haben, war uns wichtig, dass jeder WIRED lesen kann, wann, wo und wie er möchte – sei das online auf WIRED.de oder als gedrucktes Heft, das man auch gerne in die Hand nimmt.

Wired gibt es neben dem Heimatland USA in Japan, England, Deutschland und Italien. Warum Italien?

Weil es dort ein WIRED affines Publikum gibt. Die Marke ist in Italien sehr erfolgreich. Ich habe gerade erst den Chefredakteur getroffen. WIRED wurde 1993 in den USA gegründet. In Italien und Großbritannien gibt es WIRED seit 2009. Und in Deutschland haben wir WIRED im vergangenen Oktober nach ersten Testausgaben neu gestartet. Gerade arbeiten wir an der vierten Ausgabe.

Wir beobachten die Entwicklung des Technologie-, Design- und Netzkultur- Sektors in Berlin seit mehreren Jahren sehr genau, sehen viele Trends kommen aber auch viele Trends schnell wieder verschwinden. Was sind die Trends, die in Ihren Augen, in den nächsten zehn Jahren in diesen Sektoren Berlin dominieren werden?

Es liegt in der Natur des digitalen Wandels, dass sich Trends schnell ändern und immer neue Innovationen entstehen. Zu den großen Schlagworten, die uns schon jetzt und in Zukunft beschäftigen, gehören sicherlich immer noch Internet of Things, Big Data und Wearable Tech. Ich denke, vor allem die Debatte um die Datensicherheit wird ein zentrales Thema bleiben. Auch die Frage, wie sich unsere Arbeitswelt durch Technologie und Digitalisierung verändert, wird uns in Zukunft verstärkt beschäftigen. Welche Jobs werden als nächstes automatisiert?

Oft wird in Berlin und vor allem von in Berlin lebenden und investierenden Staatsbürgern aus anderen Nationen vollkommen vergessen, dass wir hier in Deutschland ja noch Städte wie Hamburg, München, Stuttgart, Köln, Düsseldorf haben in denen die Wirtschaft floriert, gute Technologien und Trends entstehen die fern vom Berliner Hype solide Unternehmen heranwachsen lassen. Wie hoch ist der Berlin Teil der Themen die sich in der deutschen Ausgabe von Wired wiederfinden?

Wir haben uns entschieden, mit der WIRED-Redaktion nach Berlin zu gehen, weil dort unglaublich viel in der Digital- und Startup-Szene passiert. Auch die Wege zu wichtigen Events sind kurz. Trotzdem schauen wir natürlich in andere Städte, auch international. Gerade stellen wir im aktuellen Heft die 15 kreativsten Vordenker und Innovatoren für 2015 vor. Klar gibt es da Geschichten aus Berlin, wie die von Carolin Silbernagl. Ihr Unternehmen hat die Domain- Endung .hiv gekauft und sammelt damit Geld zur Bekämpfung von Aids. Aber wir berichten genauso über den Designer Clemens Weisshaar, der in München den Prototyp eines Industrieroboters baut, der den Produktionsprozess revolutionieren könnte. Oder wir erzählen die Geschichte der Nanoforscherin Laura Na Liu, die in Stuttgart im kleinsten Maßstab Maschinen baut. Auch außerhalb Berlins gibt es spannende Menschen und Projekte.

WIRED mit Kaffee

5. Laut Wikipedia werden “seit dem 7. November 2011 die von den Photographen des Magazins erstellten Bilder unter einer Creative Commons-Lizenz veröffentlicht. Im Rahmen der Ankündigung wurden fünfzig Fotos, darunter Portraits von Steve Jobs, Steve Wozniak, Mark Zuckerberg, Steve Ballmer, Trent Reznor und JJ Abrams, hochauflösend auf der Webseite und im neu eingerichteten Flickr-Stream eingestellt.” Betrifft dies auch die Bilder der deutschen Ausgabe und was ist die Intention von Wired dahinter?

Das war eine Aktion der US-Kollegen von WIRED anlässlich des 10-jährigen Jubiläums von Creative Commons. Zu Beginn wurden 50 Fotos verschenkt und danach alle Bilder, die vom WIRED US-Team gemacht wurden.

6. Wenn wir vorhin in einer Dekade gedacht haben möchten wir gerne zum Schluss noch erfahren was die Themen für 2015 sein werden und was 2015 von Wired zu erwarten ist.

Mit WIRED berichten wir über die Erfindung der Zukunft. Bei uns geht es um die Ideen, die Menschen und Innovationen, die unser Leben verändern. Gerade sind wir zum Beispiel im Rahmen der Berliner Fashion Week Partner der Fashiontech-Konferenz. Das Thema Wearables ist nicht nur in der Modebranche enorm wichtig. Wie Technik Mode beeinflusst, werden wir auch redaktionell begleiten. Außerdem startet auf WIRED.de im Februar ein großes Special, in dem es um die Zukunft der Musik geht. Und auch künftig werden wir uns mit allem beschäftigen, bei dem Innovationen unser Leben beeinflussen.

Herr Röttger, vielen Dank für das Interview.

Die aktuelle Ausgabe “Mr. Soundcloud” erscheint heute am 20.Januar 2015 und ist sowohl online unter wired.de als auch im Handel erhältlich.

Außerdem berichtet WIRED Germany im Februar über:

  • Rollen, fliegen, frei sein: Stefan Klein hat mit dem Aeromobil das erste fliegende Auto gebaut. Exklusiv für WIRED Germany hat er zum ersten Mal seine Werkstatt geöffnet.
  • Wie man den Entertainer und Technik-Freak Jan Böhmermann auf die Couch bekommt? In dem man ihn zum Produkttest von Mini-Beamern einlädt und ihm seinen Lieblingsfilm zeigt. Mit WIRED-Redakteur Bernd Skischallyhat er dabei über die Zukunft des Fernsehens gesprochen.
  • Codekreise: Exklusiv für WIRED machen die Berliner Programmierer von Opendatacity mit ihren Datenblumensichtbar, wo wir beim Surfen unsere Spuren hinterlassen. Analysiert wurden neben wired.de auch spiegel.de,wikileaks.org und youtube.com.
  • Die App „Yo“ sei die dümmste Idee seit den Tamagotchis, hieß es. Heute hat das Netzwerk über drei Millionen Nutzer. WIRED hat den Erfinder der App, Or Arbel, im Silicon Valley getroffen.
  • Die Halle des Königs: Der WIRED-Hausbesuch beim Design-Büro „Hort“ in Berlin Kreuzberg, in dem Illustrationen, Markenauftritte und Looks für Kunden wie die New York Times, Nike oder IBM entstehen.
  • Außerdem: Neue Kolumnen von Hakan Tanriverdi, Thomas Glavinic, Kathrin Passig und Anne Schüßler sowie Tom Hillenbrand.
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