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Spirit Berlin – oder kann man in Berlin den Sinn des Lebens finden?

By BERLIN LOVES YOU . April 7, 2014

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Zwischen Hektik, Stress und Alltag hat Spiritualität heute wieder Hochkonjunktur. Berlin ist Zufluchtsort für allerlei Suchende und Praktizierende, Toleranz ist seit je her ein Merkmal dieser außergewöhnlichen Stadt. Aber wie fühlt sich Sinnsuche im heutigen Berlin an? Der Jungschauspieler Stephan erlebt einen Trip durch die Welt der Ashrams, Zentren und Gemeinschaften. Dabei begegnet er der schönen Yogalehrerin Simone, in die er sich verliebt. Schon bald droht er sich in dem breiten Angebot der spirituellen Erleuchtungsmöglichkeiten zu verlieren. Rastlos von einem Event zum nächsten eilend, stellt sich die Frage, ob Stephan jemals zu innerem Frieden und wahrer Liebe finden kann.

Spirit Berlin schafft einen übergreifenden Spannungsbogen, der die vielfältigen spirituellen Angebote und ihre Akteure so verbindet, dass die ZuschauerInnen hautnah miterleben können, wie sich Sinnsuche im heutigen Berlin anfühlt.

Wir haben uns mit der Produzentin/ Regisseurin Kordula Hildebrandt und der Darstellerin Simone Geißler über Spirit Berlin unterhalten.


1. Was kann der Besucher von Spirit Berlin erwarten?

Kordula Hildebrandt: Schwerpunkte: Berlin, die spirituelle Reise und das Kennenlernen internationaler spiritueller VIPs (Sri Sri Ravi Shankkar als Beispiel ist der fünft bekannteste Mensch Indiens, laut Indien Forbes und Snatam Kaurs Musiken sind Bestseller) und eine Liebesgeschichte. Abgepackt in einen harmonischen Kinofilm, der tiefe dokumentarische Einblicke in die Ashrams und Zentren ermöglicht, die man als Zuschauer selten so nah erlebt.

Simone Geißler: Ich persönlich bin ein visueller Mensch und mit SPIRIT BERLIN bekommt man, visuell, EINE Möglichkeit Berlin in der Vielfalt des spirituellen Angebots auf eine besondere Weise kennenzulernen. Natürlich geht nichts über das Erleben eigener Erfahrung im Spirituellen, doch es gibt immer noch viele Menschen die Berührungsängste haben. Die nicht wissen welche Möglichkeiten es gibt, ob in der Hauptstadt oder außerhalb. Menschen die auch nicht wissen, was sie vielleicht interessiert, aber sie spüren in ihrem Inneren den Drang einer Veränderung. Man könnte sie als Suchende bezeichnen. Ich nenne sie die Suchenden. Durch den Film bekommt der Suchenden einen ersten Eindruck, der ihn vielleicht inspiriert. Spirit Berlin ist aber genauso spannend für erfahrene spirituelle Menschen wie für alle anderen.


2. Wie seid Ihr auf die Idee gekommen?

Kordula Hildebrandt: Als Stephan Ziller und ich uns das erste Mal bei einem Dreh kennen lernten, hatten wir uns gleich gemocht, auch weil wir thematische Gemeinsamkeiten entdeckten. Die Idee zum Film war dann erst mal unabhängig von ihm entstanden. Denn ich hab seine innere Reise im Film zuvor selbst erlebet: bin den Jakobsweg nach Santiago de Compostella gelaufen, nach Taizé und Lourdes gepilgert, war in Rom, sowie in Indien auf dem Yoga-Pfad, bin dann Yogalehrerin geworden und habe Zen meditiert. Dann hab ich gedacht diese Erfahrungen in ein Filmprojekt zu übertragen, das wäre es. Und so hab ich Stephan gefragt, ob er sich dies vorstellen könnte und was ihn interessieren könnte und danach haben wir dann seine Film-Reise organisiert. Die Menschen in den Zentren und Einzelpersonen waren sehr offen für unser Projekt und haben sehr viel von sich gezeigt. Das war eine tolle Erfahrung, die sich auch auf das Filmteam übertrug. Morgens haben wir dann bei mir im Wohnzimmer meditiert, dann sind wir raus zum Drehen gefahren und haben meist den Abend so auch wieder abgeschlossen. Wir waren alle sehr „spiritualized“ irgendwann ;-)

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3. Spiritualität wird immer wichtiger und erhält größere Akzeptanz in der breiten Gesellschaft. Jedoch gibt es immer noch mehr Skeptiker als Anhänger. Nach wie vielen Minuten im Film steht so ein Skeptiker auf – wenn überhaupt?

Kordula Hildebrandt: Lach, im besten Fall bleibt er im Kino, weil die Hürde aufzustehen doch groß ist ;-) Nein, im Ernst: Spirit Berlin ist trotz der Leichtigkeit des Erzählens, mit einer Reise und einer Liebesgeschichte darin, ein sehr tiefgehender und ernst gemeinster Film in der Suche nach Spiritualität, den Antworten darauf und den Fragen nach dem Sinn des Lebens. Mit Ernst meine ich, dass Stephan und ich uns nicht versteckt haben, sondern auch oftmals an unsere inneren und äußeren Seins-Grenzen gestoßen sind und uns dem auch gestellt haben – für den Film und für den Zuschauer. Wenn also der Tibetische Mönch Tenzin sagt: Nein, Berlin ist keine spirituelle Stadt“ und die Leiterin von Brahma Kumarin (Raja Yoga) kontert: „Berlin what I feel is a very special city – it is very open…“ und Sheik Eshref Eshendi von den Sufis abschließt: „von London bis Moskau ist Berlin das spirituelle Zentrum Europas“, dann sind dies erst einmal Schlagwörter, die den Film eröffnen und in das Thema reinziehen. Doch während des Schauens erhält der Zuschauer Antworten, die auch Skeptiker zum Nachsinnen anregen. Und hinter jedem Skeptizismus steckt auch immer etwas Angst. Wer also den Mut hat sich diesen Fragen zu stellen, in einem für den Zuschauer leicht zugängig aufbereiteten Film, der wird befriedigt aus dem Film entlassen.

Simone Geißler: Ich finde Skeptiker gut, ich diskutiere auch gern! “lacht”
Also die größte Gefahr liegt dort drin, dass man in den Film geht mit einer Erwartung, wo die Skepsis doch schon liegt. Erwartungshaltungen sind einfach schwer zu erfüllen.

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4. Kann man in Berlin den Sinn des Lebens finden?

Kordula Hildebrandt: Es gibt ja den Ausspruch: wenn man es in New York schafft, dann schafft man es überall… So ein bisschen überfordert die größte Stadt Deutschlands ja auch. Deshalb: nein, in Berlin kann man nicht per se den Sinn des Lebens finden! Was ich aber durch Spirit Berlin gelernt habe ist, dass es auf einen selbst ankommt, auf die innere Bereitschaft und auf die Einstellung zum Leben, ob man zum Beispiel glücklich werden kann. Als Beispiel: ich kann dieselbe Qualität an Freude beim Singen des Krishna-Mantras bei den Krishnas empfinden, so wie beim Rezitieren des Mantras „Nam Myōhō Renge Kyō“ bei der Soka Gakkei und beim Tanzen in der Barfußdisko und im ZEGG, oder auch bei nicht spirituellen Dingen – wenn ich also einfach in der Stadt irgendwas mache. Und dann ist es doch egal an welchem Ort ich bin. Aber nach Berlin kommen alle irgendwann doch, also die sogenannten spirituellen Meister, um Vorträge zu halten oder einen Meditationskurs zu leiten. Was ich aber definitiv behaupten kann ist, dass hier verhältnismäßig viele Menschen spirituell interessiert sind und auch spirituelle Rituale in ihrem Alltag ausüben und diverse Kurse besuchen. Berlin hat darin eine Vorreiterrolle und strahlt nicht nur in Sachen Mode und Musik auf die Bundesrepublik aus.

Simone Geißler: Ich bin der Meinung man kann den Sinn des Lebens überall finden.

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5. Hat der Film Euch verändert und wenn ja wie?

Kordula Hildebrandt: Ja, ich habe mich von einer essentiellen Frage nach dem Sinn des Lebens befreien können und bin jetzt einfach – Filmemacherin.

6. Was ist der spirituellste Ort in Berlin?

Kordula Hildebrandt: Erneutes Lachen: mein Meditationskissen.

Simone Geißler: Lustig, ich habe mich das noch nie gefragt, obwohl ich schon sehr spirituell bin.
Aus verschiedenen Gründen würde ich meine Wohnung als spirituellsten Ort in Berlin für mich bezeichnen.

Vielen Dank für das  Interview!

Spirit Berlin kommt ab September bundesweit in die Kinos. Wir werden Euch Bescheid geben! Und hier gibts den offiziellen Trailer:

SPIRIT BERLIN – Offizieller Trailer #1 2014 from Dreamtrader on Vimeo.

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