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“14 Millionen Menschen in Deutschland interessieren sich für Yoga, aber nur ca. 2 Millionen praktizieren es bereits.”

By Philip Eggersgluess . June 24, 2015

Paulus Neef ist Gründer und Geschäftsführer von UNYTE, einer geplanten Yogastudio-Marke, welche Yoga jedem näher bringen soll. In den frühen 90er Jahren gründete er als Pionier des European Internet Business die Pixelpark AG, verantwortete sie in 16 Ländern und brachte das Unternehmen an die Börse. Wir haben uns mit Paulus über Yoga, Unternehmertum und Berlin unterhalten.

Paulus_Neef

 

Paulus, ich habe selbst vor einem Jahr mit Yoga angefangen. Es war ein Prozess über mehrere Jahre bis ich mich zur ersten Stunde “gewagt” habe. Es ist das beste, was mir je passiert ist. Wie bist Du zu Yoga gekommen und warum tun sich gerade Männer so schwer den ersten Schritt zu gehen?

Für mich musste auch erst der große ‚Knall’ kommen bis ich den Weg zum Yoga gefunden habe. Meine erste Firma, Pixelpark, habe ich 1991 gegründet und 1999 an die Börse gebracht. Damals habe ich ein Leben auf der Überholspur gelebt und bin nicht zur Ruhe gekommen. Durch den Bubble Burst wenig später kam der Burnout. Es war keine Kraft mehr da und hinzu kam ein doppelter Bandscheibenvorfall. Ich konnte nicht mehr Sitzen, Liegen oder Stehen und habe alles ausprobiert. So bin ich dann irgendwann zum Yoga gekommen.

Ich glaube, dass viele Männer Yoga noch nicht als Sport begreifen und den mentalen Effekt, den das Yoga ausübt, nicht als Nutzen für sich selbst erkennen. Häufiger sind es die Männer, die bis zum letzten Moment warten bis sie einsehen, dass etwas verändert werden muss.

Das Yoga zudem ein ernstzunehmender Sport ist, der dem Muskelaufbau UND der Entspannung dienen kann, wird sicher durch das Yogatraining von unserem Akademieleiter Dr. Patrick Broome bei der Fußballnationalmannschaft zunehmend von der breiten Öffentlichkeit erkannt.

Du bist u.a. erfolgreicher Gründer von Pixelpark wurdest aber in Zeiten des ersten dot.com Booms und dem damit verbundenen Platzen der Blase stark gebeutelt. Würdest Du Dir wünschen Du hättest damals schon Yoga zum Ausgleich gehabt?

Sicherlich wäre es eine gute Unterstützung gewesen, wenn ich damals schon regelmäßig Yoga praktiziert hätte. Yoga gibt einem Ausgleich, Kraft und Ruhe. Alles Komponenten, die man in einer extremen Stressphase gut gebrauchen kann, um gesund zu bleiben.

Seit ich jetzt Yoga mache fragen mich die Menschen in meinem Umfeld immer, ob ich im Urlaub war, dabei arbeite ich genauso viel wie früher. Der Unterschied ist, dass man durch das Yoga in höchster Hektik entschleunigen kann, damit Entspannungsphasen hat und näher an sich rankommt. So ruht man in sich selbst und kommt leichter und unbeschwerter durch jede Situation.

Ich persönlich finde, dass Yoga sehr viel mit Unternehmertum zu tun hat. Es geht darum an sich zu glauben, nicht auf zu geben wenn man einmal eine gewünschte Position nicht erreicht und vor allem langfristig und nachhaltig an einer Sache zu bleiben, denn früher oder später erreicht man sein Ziel. Würdest Du da zustimmen?

Da stimme ich in jedem Fall in Teilen zu. Im Unternehmertum liegt der Fokus dennoch meiner Meinung nach stärker auf dem Ziel. Beim Yoga geht es um den Weg.

Jetzt bist Du Gründer von Unyte. Kannst Du uns ein wenig zu dem wie, warum, wann und mit wem erzählen?

Das UNYTE
Das UNYTE Team

Nachdem ich selbst angefangen habe Yoga zu praktizieren habe ich gemerkt, wie gut es mir tut, aber auch was noch fehlt. Daraufhin habe ich mir den Markt genauer angeschaut und intensiv geforscht. Dabei kam heraus, dass sich 14 Millionen Menschen in Deutschland für Yoga interessieren, aber nur ca. 2 Millionen Deutsche praktizieren es bereits. Was hält also die 12 Millionen Menschen bisher ab es auszuprobieren? Unsere Recherche ergab drei wesentliche Gründe: die unflexiblen Öffnungszeiten, das esoterisches Image und der hohe Preis. Diese Hürden bauen wir bei UNYTE ab. Wir werden moderne, hochklassige Yogastudios in zentralen Lagen eröffnen mit einem einfachen Kurssystem, das mit 59€ im Monat im Vergleich sehr kostengünstig ist. Unsere Öffnungszeiten unter der Woche von 6 bis 23 Uhr und am Wochenende bis 22 Uhr sind arbeitnehmerfreundlich. So ermöglichen wir viel mehr Menschen den Zugang zum Yoga.
Einer der wichtigsten Punkte beim Aufbau von UNYTE sind die Mitarbeiter. Wir haben ein super Team, sehr hochkarätig in den jeweiligen Disziplinen und komplementär aufgestellt und wir konnten außerdem Experten und Topleute aus den Bereichen Wirtschaft, Yoga und Kreation für UNYTE gewinnen. Darüber hinaus haben wir starke Partner wie VENTURE IDEAS, die uns in der Forschungsphase unterstützt haben, die Agentur Philipp & Keuntje für den Markenaufbau und Kreationsfragen und das Architekturbüro 3F für die Entwicklung der Studios.

Also kann ich all meinen skeptischen männlichen Freunden empfehlen das ganze einfach mal bei Euch aus zu probieren?

Absolut! Unsere Studios sind ein moderner Ort zum Wohlfühlen im Großstadtdschungel und mit dem Yogakonzept das wir mit Dr. Patrick Broome entwickeln bieten wir ein tolles Yogaerlebnis für Männer. Denn Patrick hat schon harte Kerle wie den Torwart Oliver Kahn zum Yoga gebracht.
Deinen weiblichen Freunden darfst Du es aber natürlich auch sehr gerne empfehlen.

Warum habt Ihr Euch für eine Crowdfunding Kampagne entschieden?

Es gibt drei wesentliche Punkte, die uns zu dieser Entscheidung geführt haben.
Zum einen natürlich die Finanzierung selbst: Das Schöne an der Idee vom Crowdfunding ist, dass Venture Capital und Investitionen in StartUps der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Hier ergibt sich eine große Schnittmenge zu UNYTE, denn auch wir verfolgen ja ein ‚for everyone’-Konzept.
Hinzu kommt eine sehr hohe Reichweite und mediale Aufmerksamkeit, die wir durch das Crowdfunding bei Companisto erreichen.

Der dritte Punkt ist die Kundenakquise, denn ein großer Teil der Companisten lebt in Berlin, wo wir unser erstes Studio eröffnen werden. Sie holen wir gleich am Anfang als potentielle Mitglieder und Multiplikatoren ab.

In unserer Serie “How to make it in Berlin” berichten wir über Berliner, Gründer, Künstler und viele andere Personen die sich hier ein neues Leben aufbauen. Was kannst Du Gründern hier in Berlin mitgeben?

Lasst Euch nicht ablenken von Eurer Idee, Eurem Fokus! Berlin bietet extrem viel Ablenkung und stellt hier – im Vergleich zu anderen Städten eine Gefahr dar. Und: Die Menschen sind das Wichtigste! Darum gewinnt Ihr oder darum scheitert Ihr am Ende. Da kann man gar nicht genug Wert drauf legen, die richtigen Leute um sich zu scharen – komplementär in den Fähigkeiten und Talenten. Gebt nicht so schnell auf! Unternehmertum ist ein Marathon. Die Success Stories von schnellen Exits sind meist nichts als Märchen. Es geht durch Dick und Dünn und das jahrelang. Durchhaltevermögen ist hier essentiell.

Gibt es sonst etwas was Du gerne noch loswerden würdest?

Lieber Unternehmen als unterlassen ☺

Vielen Dank Paulus für das Interview!

Über Unyte: 

Wir möchten Yoga und Meditationspraxis auch denen nahe bringen, die sich bisher nicht in ein Yogastudio getraut haben. Die Zeit ist reif, die Nachfrage da, das Marktpotential riesig.

UNYTE steht für flexible Öffnungszeiten von 06:00-23:00 Uhr an 7 Tagen der Woche, hochwertige Studioausstattung in Top-Lagen und klar verständliche und hochwertige Trainingsprogramme mit hervorragenden Lehrern. Weltoffen, undogmatisch und substanziell.

Hier könnt Ihr Unyte bei Companisto unterstützen und selbst Teil der Studios werden!

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